Insbesondere die Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in NRW engagierten sich in landesweiten Pilotprojekten.
Meilensteine ansehenVor der Fahrt mit Bus oder Bahn steht für viele Reisende heute noch die zeitintensive Auseinandersetzung mit der Frage: Welches Ticket benötige ich? Das könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Denn die Ticketstruktur der Verkehrsunternehmen und -verbünde passt sich den Bedürfnissen der Fahrgäste an: Mit einer besonderen Ausprägung des eTickets Deutschland lassen sich Fahrten nicht nur bargeldlos abrechnen, die Kunden eines Verkehrsunternehmens fahren zudem dank Check-In/Check-Out-System, ohne sich in die Tarifstruktur einarbeiten zu müssen.
Als einer von 330 Teilnehmern am eTicket Deutschland steuert auch der VRR in Richtung Zukunft: Mit dem Test des nextTickets reagierte der Verbund auf die veränderten Anforderungen, die Kunden schon heute an den Nahverkehr haben. Im Jahr 2018 hat der VRR sechs Monate lang das neuartige Ticket, das die Fahrgäste im Rahmen des zweistufigen Praxistests unkompliziert über ihr Smartphone ausprobieren konnten, erprobt. „Mit der ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW ist Ende 2017 eine gute Grundlage geschaffen worden, um den digitalen Wandel auch für den ÖPNV zu nutzen. Das nextTicket ist dabei ein wegweisendes Pilotprojekt für ein zeitgemäßes und kundenfreundliches ÖPNV-Angebot“, sagt Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Handhabung des nextTickets ist denkbar einfach: Bevor die Kunden in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen, checken sie über die App ein. Wenn das Ziel erreicht ist, checken sie wieder aus. Selbst beim Umsteigen ist kein weiterer Check-Vorgang erforderlich. Insgesamt können bis zu fünf Personen auf einem nextTicket-Account mitfahren – die Anzahl der Fahrgäste wird beim Check-in angegeben. Während der ersten Testphase wurden die Fahrten noch nach dem bestehenden VRR-Tarif abgerechnet, in der zweiten Testphase von Mai bis August 2018 hat die nextTicket-App automatisiert den Preis für die zurückgelegten Kilometer berechnet.
Der VRR zieht ein positives Resümee. 8.350 Nutzer hatten sich für nextTicket registriert. In den sechs Testmonaten haben sie rund 63.000 Fahrten unternommen. Ergebnisse der Marktforschung zeigen, dass nextTicket für viele Nutzer eine Alternative zu herkömmlichen Ticketing-Modellen sein kann und sie elektronische Tarife positiv annehmen. „Durch den Praxistest haben wir sehr wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen, die wir analysieren und mit den Verkehrsunternehmen und in unseren politischen Gremien diskutieren. Auf dieser Basis wird dann gemeinsam entschieden, wie ein dem nextTicket vergleichbares Ticketmodell tariflich ausgestaltet sein muss, um die Akzeptanz beim Kunden weiter zu erhöhen“, fasst José Luis Castrillo, Vorstand des VRR, zusammen.
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