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Digitalisierung
im Nahverkehr
weiterentwickeln
31. Januar 2024
Dem Fortschritt der Mobilität Rechnung tragen
Bei der zukünftigen Ausrichtung der digitalen Mobilitätslandschaft setzen die Partner:innen in der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW auf den offenen Dialog und einen breiten Beteiligungsprozess.
Von der Realisierung inklusiver Mobilität über die sichere Nutzung hochwertiger Daten bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz bewegt eine Reihe von Zukunftsthemen den öffentlichen Verkehr. Neben den technologischen Entwicklungen verlangen auch neue rechtliche und politische Rahmenbedingungen nach einer Weiterentwicklung der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW.
In diesem Jahr wollen die Mobilitätsgestalter:innen in Nordrhein-Westfalen das Konzept und die Roadmap für die ÖPNV Digitalisierungsoffensive 2.0 entwickeln und verabschieden. Ideen und Handlungsbedarfe dafür wurden bereits beim ersten ÖPNV DigiCamp NRW im September 2023 eruiert. Julia Ackermann-Daab, Leiterin der Fachgruppe „Landesweite Vernetzung“ beim Kompetenzcenter Digitalisierung (KCD), setzt auf die weitere Beteiligung der Nahverkehrspartner:innen und plant für 2024 ein zweites Netzwerktreffen.
Verstehen. Verbinden. Verbessern.
Auf dem Weg zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive 2.0
Acht Ziele in drei Handlungsfeldern
„Die Weiterentwicklung der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW ist zwingend notwendig, um zukünftigen technologischen Entwicklungen in der öffentlichen Mobilität Rechnung zu tragen und Innovationen voranzutreiben“, betont Julia Ackermann-Daab mit Blick auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der Nahverkehrs:partnerinnen seit November 2017. In der damals aufgestellten Absichtserklärungwurden acht Ziele in den drei Handlungsfeldern EFM-Technologien, eTarif sowie Information und Datenqualität identifiziert, um eine moderne, einheitliche und durchgängige Informations- und Dienstleistungslandschaft für Reisende im Nahverkehr zu schaffen. Wie die nachfolgende Übersicht zeigt, wurden diese Ziele bis heute mehrheitlich erreicht bzw. befinden sich in der Umsetzung.
Erfolgreiche Projekte
Insgesamt wurden 15 landesweite Projekte – zum Beispiel der eTarif eezy.nrw – und sechs Pilotprojekte umgesetzt sowie mehr als zehn Gutachten und Leitfäden, beispielsweise zur Abbildung und Kontrollen von Tarifen in NRW, erstellt. Ebenfalls wurden Querschnitt- und VDV-Projekte wie die Start-Up Mobility Pitches und der KI-Wettbewerb, initiiert. Viele dieser Projekte wurden durch Förderungen des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW ist mit 24 Projekten ins Jahr 2024 gestartet.
Die Ideen zur Weiterentwicklung
Der Wandel vom ÖPNV zur digitalen Mobilität muss nun neuen technologischen Entwicklungen ebenso wie veränderten gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. „Das Land Nordrhein-Westfalen hat das erklärte Ziel, Menschen ein intermodales und nachhaltiges Mobilitätsangebot zu ermöglichen“, erklärt Julia Ackermann-Daab. Dafür will die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW ihre Aktivitäten künftig noch besser mit dem Landesprogramm MaaS NRW und der Landesagentur NRW.Mobidrom koordinieren. Mit dieser Vorgabe prüften die 85 Teilnehmenden beim ersten ÖPNV DigiCamp NRW aufgestellte Digitalisierungsziele auf aktuelle Relevanz, präsentierten Ideen zur Weiterentwicklung bisheriger Projekte und beschrieben neue Handlungsfelder für die digitale Mobilität in Nordrhein-Westfalen. Themenbereiche waren der Vertrieb der Zukunft, die Systeme im ÖPNV, Information und Datenqualität, bedürfnisgerechte Mobilität von morgen und Barrierefreiheit.
Zentrale Aspekte in allen Sessions
Die Diskussionen in den 15 Sessions beim ÖPNV DigiCamp NRW gingen den vielfältigen Fragen der Digitalisierung im Nahverkehr nach, allerdings zeigten sich übergreifende Aspekte für die zukünftige Zusammenarbeit der Mobilitätsgestalter:innen.
Einen zentralen Aspekt in zehn Sessions bildete die Zentralisierung und ihre nachhaltige Umsetzung. Es bestand oftmals der Wunsch, Standards zu schaffen und landes- oder verbundweite Systeme aufzubauen, um Herausforderungen gemeinsam zu lösen, die Arbeit einzelner Akteur:innen zu erleichtern und Wissen zu konsolidieren.
Neben der Zentralisierung von Prozessen sahen die Teilnehmenden aktuelle Entwicklungen, wie das Deutschlandticket, als Chance, um diese als Anknüp-fungspunkte zu nutzen. Dies gilt vor allem für die Umsetzung von Account-Based Ticketing, dem eTarif eezy.nrw, der Umsetzung eines Mobilitätsbudgets sowie der Einführung zentraler Systeme im ÖPNV.
Die Teilnehmenden beim ÖPNV DigiCamp NRW waren sich ebenfalls einig, dass die Digitalisierung im ÖPNV nicht ohne Unterstützung durch Akteur:innen auf Landesebene möglich ist. In mehreren Sessions kam der Wunsch nach finanzieller und inhaltlicher Unterstützung auf. Institutionen, wie die Kompetenzcenter Digitalisierung (KCD) und Marketing (KCM) oder die ZKS (ÖV-Datenverbund) können inhaltliche Ansprechpartner sein. So wurde zum Beispeil bei der Idee „Moblitäts-Check“ das KCD als möglicher inhaltlicher Ansprechpartner identifiziert.
In den Sessions, die u. a. dem Themenbereich „Information und Datenqualität“ zugeordnet werden konnten, richteten die Teilnehmenden einen Fokus auf die Datennutzung und die Bereitstellung von Daten. Ein zentraler Baustein für Verbesserungen in diesem Bereich kann neben dem Aufbau von zentralen Datenbanken bzw. Plattformen zukünftig das NRW.Mobidrom durch die Bereitstellung eines zentralen Datenzugangs sein.
Wie lässt sich der Zugang zum ÖPNV erleichtern? Diese Frage bildete eine Kernthema in vielen Sessions. Zentrale Lösungsvorschläge waren neben dem Abbau von Barrieren eine bessere Kundeninformation, die mögliche Vereinfachung von Tarifprodukten und die Einführung von NRW-weit einheitlichen Produkten. Die Einführung von NRW-weit einheitlichen Produkten wurde beispielsweise in der Gesprächsrunde zur Zukunft der ÖPNV-Branche und eezy-NRW diskutiert.
Vorgaben für die neue Roadmap zur digitalen Mobilität
Die zukünftige Ausrichtung der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW lebt von der Zusammenarbeit und dem Input aller Nahverkehrspartner:innen. Die Realisierung zukünftiger Projekte setzt auf die Unterstützung der ÖPNV-Stakeholder:innen und des Lands. Dabei gibt es für das Konzept zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW 2.0 ganz klare Zielvorgaben:
mehr Vernetzung ermöglichen
gemeinsame Projekte realisieren
Zukunftsthemen auf Augenhöhe und gemeinschaftlich anpacken
Ressourcen bestmöglich zwischen den Akteur:innen verteilen
als ÖPNV-Landschaft von den Projekten lernen
den Auftrag der ÖPNV Digitalisierungsoffensive klar definieren und von anderen Initiativen abgrenzen